Bei Indikator denke ich zuerst an die Teststreifen im Chemiepraktikum, die den pH-Wert anzeigen, indem sie bei Kontakt mit der Flüssigkeit die Farbe verändern. Auch im Tierreich gibt es Indikator-Organismen. Sie werden nicht ins Wasser getaucht und verändern auch nicht ihre Farbe – aber dadurch, dass sie an einem Ort leben geben sie uns wichtige Hinweise. Das heutige Insekten-Kind ist ein solcher Indikatororganismus, die auch Zeigerart genannt werden.
Gut gepanzert, flacher Körper, zwei Cerci (Abdominalanhänge) und eine Menge Flausch an den Beinen und am Bauch- die Steinfliegenlarve bringt ideale Voraussetzungen für ein Leben in schnellen, kalten Bächen mit. Flach an den Untergrund gepresst bieten sie der Strömung nur einen geringen Widerstand und mit ihren kräftigen Beinen laufen sie auf der Suche nach Nahrung am Gewässergrund umher (schwimmen ist wohl nicht so ihr Ding).
Mit den flauschigen Büscheln atmen die Larven, es handelt sich um Kiemen. Durch die feinen Verzweigungen der Büschel erhöht sich die Oberfläche und damit auch die Sauerstoffaufnahme. Das gleiche Prinzip finden wir auch bei unseren Lungen.
Sind Steinfliegenlarven in einem Gewässer vorhanden, dann kann das als Indikator für eine hohe Gewässergüte genutzt werden. Das bedeutet, dass das Wasser eine gute Qualität hat und nicht verunreinigt oder mit Chemikalien belastet ist.
Steinfliegenlarven sind nämlich stenök – sie tolerieren keine großen Veränderungen in ihrer Umgebung. Es soll schön alles so bleiben wie es ist.
Foto der adulten Steinfliege von Frank Vassen (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Large_unidentified_stonefly_(Plecoptera,Perlidae_sp.),_Skole,_Lviv_Oblast,_Ukraine(49216651011).jpg?uselang=de)