Kräftige Sprungbeine sucht man bei den Felsenspringern (Archaeognatha) vergebens. Weit und hoch springen können die Tierchen aber trotzdem: mit speziell ausgebildeten Brustmuskeln krummen sie ihren Körper zusammen und stoßen sich dann mit ihren Beinen, Cerci, Terminalphylum (also 3 Hinterleibsanhänge) und den langen Maxillartastern ab. Und damit kommen sie bis zu 20 cm weit und 10 cm hoch! Ganz schön ordentlich für ein Tier, das selbst nur 1,5cm lang wird.
Die Maxillartastern gehören zu den Mundwerkzeugen und übernehmen (neben der Nutzung als Sprungfeder) noch weitere Aufgaben: tasten, schmecken, Aufnahme der Nahrung in den Mund – und Finden der besten und leckersten Flechten!
Flüssigkeitsaufnahme ist wichtig, vor allem wenn man keine dicke Außenhülle hat. Um das zu erleichtern, tragen die Felsenspringer kleine Bläschen am Hinterleib, die sie ausstülpen können um damit Feuchtigkeit aus der Umgebung und vom Untergrund aufzunehmen. Sie sind Überbleibsel ursprünglich vorhandener Beine, ähnlich wie die Styli bei den Beintastlern.
Solange es feucht genug ist, sind sie nicht wählerisch, was ihren Lebensraum angeht. Sowohl die Spritzwasserzone bis hin zu höheren Regionen in Gebirgen, im Moos, unter Baumrinde oder Mauern kommen in Frage.
Aus der Haut fahren sie ihr ganzes Leben lang, und das in diesen 2 Jahren sehr häufig! Bis zur Geschlechtsreife allein 9mal und danach bis zu 20 Mal im Jahr. Flügel haben die Felsenspringer nicht, diese sind in dieser Gruppe nicht entwickelt.